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Wohngemeinschaften für Senioren

Senioren-WG: Die Alternative zum Pflegeheim

Viele Senioren möchten sich auch bei einem Pflegebedarf Wohnlichkeit und Geselligkeit erhalten. Durch die Unterbringung in einem Pflegeheim fühlen sich viele eingeschränkt, stattdessen wird der Kontakt zu anderen, aktiven Senioren gewünscht.

Eine Senioren-Wohngruppe ist die ideale Alternative zum Pflegeheim, die zu einem selbstbestimmten, geselligen Leben beiträgt. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu diesem Wohnmodell, seinen Vorteile und den zu erwartenden Kosten.

Senioren-WG

Was genau ist eine Senioren-WG?

Die Senioren-Wohngemeinschaft ist ein Wohnkonzept, bei dem Senioren in unterschiedlich großen Gruppen zusammenleben. Die Wohngemeinschaften sind auf einen sozialen Austausch der Bewohner angelegt, um das alltägliche Miteinander der Senioren zu fördern. Je nach Wohnform steht Personal zur Betreuung und Pflege der WG-Mitglieder bereit.

Angeboten und organisiert werden die Wohngruppen häufig von Wohlfahrtsverbänden und anderen wohltätigen Einrichtungen. Je nach Größe des Gebäudes können drei, vier oder ein Dutzend Senioren zusammen unter einem Dach leben. Abhängig von der Wohnform hat jeder sein eigenes Zimmer oder vielleicht sogar eine eigene kleine Wohnung.

Was unterscheidet die Wohngemeinschaft vom Pflegeheim?

Auch wenn in einer Senioren-Wohngemeinschaft Betreuungs- und Pflegeangebote gegeben sind, steht die Betreuung von Pflegebedürftigen nicht im Vordergrund. Die Senioren-WG bietet sich stärker für selbstbestimmte Senioren an, die den sozialen Austausch wünschen und auf eine kleine Unterstützung durch pflegendes Personal angewiesen sind.

Während in einem Pflegeheim sämtliche Aufgaben vom Personal übernommen werden, geht es in einer Senioren-WG um Eigenverantwortung im Alltag.

Die Gemeinschaft führt somit selbst die alltäglich anfallenden Arbeiten wie Kochen oder die Pflege des Haushaltes durch. Dies ist mit der eigenen Wohnung vergleichbar, nur das in der Senioren-WG Geselligkeit und Kommunikation großgeschrieben werden. Neben der professionellen Betreuung und Pflege achten die Bewohner der Senioren-Wohngruppe oder WG gegenseitig aufeinander.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

In einer Senioren-WG verfügt jeder Bewohner über ein eigenes Zimmer oder Apartment. Dieses wird wie bei einer gewöhnlichen Immobilie gemietet oder gekauft. Der Kauf des Platzes in einer Wohngruppe bietet sich für Senioren an, die über ausreichend Eigenkapital verfügen und für den Lebensabend ein sicheres Wohnumfeld ohne Mietzahlungen wünschen.

Eine eigene Wohnung oder ein Zimmer zu mieten, ist genauso wie auf dem freien Wohnungsmarkt möglich. Hier sollte abhängig von der Rentenhöhe und den eigenen Ansprüchen geschaut werden, welche Art von Mietobjekt den eigenen Vorstellungen entspricht. Die Mietkosten hängen neben der Größe des Wohnraums auch vom Mietspiegel der Stadt oder Gemeinde ab.

Wird das Wohnen in der WG gefördert?

Die Bewohner einer Senioren-Wohngemeinschaft können von einem Wohngruppenzuschlag profitieren, der monatlich 214 Euro pro Person beträgt. Mit diesem möchte der Gesetzgeber das besondere Wohnmodell fördern und Wohnraum für ältere Mitmenschen bezahlbar machen. Damit der Zuschuss gewährt wird, müssen jedoch mindestens drei Personen in der Wohngemeinschaft leben, die über einen Pflegegrad verfügen.

Steht jederzeit Pflegepersonal bereit?

Die meisten Bewohner einer Senioren-WG sind früher oder später auf Leistungen eines professionellen Pflegedienstes angewiesen. Je nach Pflegegrad lassen sich hierfür Zuschüsse in Anspruch nehmen, die als Pflegesachleistungen mit einem ambulanten Pflegedienst abgerechnet werden. Grundsätzlich gilt: Für die Beauftragung des mobilen Pflegedienstes macht es keinen Unterschied, ob die Versorgung in einer gewöhnlichen Mietwohnung oder als Teil einer Senioren-WG stattfindet.

Sind wie oben beschrieben wenigstens drei Personen der WG pflegebedürftig, müssen die Senioren der WG eine sogenannte Präsenzkraft beauftragen. Diese ist dauerhafter Ansprechpartner der Senioren und hilft bei der grundlegenden Betreuung und Versorgung der Senioren. Präsenzkräfte sind nicht für die individuelle, pflegerische Versorgung verantwortlich, die weiterhin ein ambulanter Pflegedienst übernimmt. Die Kosten für Präsenzkräfte übernehmen die Bewohner gemeinschaftlich.

Kann ich selbst eine WG gründen?

Grundsätzlich kann jeder Senior oder Angehörige eine Wohngemeinschaft für Senioren gründen. Hierfür sind einige Grundvoraussetzungen zu erfüllen:

– Das Haus sollte sich für viele Bewohner eignen, beispielsweise durch eine ausreichende Anzahl einzelner Zimmer.

– Der Senior oder seine Angehörigen sollten Eigentümer sein, um frei über den Umgang mit der Wohnimmobilie bestimmen zu können.

– Das Haus sollte den Wohnstandards älterer Menschen entsprechen, wobei sich bei Gründung einer Pflege-WG eine Anschubfinanzierung von 2.500 Euro bis maximal 10.000 Euro beanspruchen lässt.

-Es sollte formale und rechtliche Klarheit geschaffen werden, ob die zukünftigen Bewohner ihre Wohnräume kaufen oder mieten sollen.

Für den privaten Organisator ist die Einrichtung einer Senioren-Wohngemeinschaft mit vielen Formalitäten und Aufgaben verbunden. Dies gilt sogar für die Rechtsform, unter der alle Bewohner miteinander leben sollen. In der Praxis üblich ist die Gründung eines speziellen Vereins. Fachkundige Beratung ist für die Gründungsphase deshalb dringend anzuraten.

Was sind die wichtigsten Alternativen?

Grundvoraussetzung für das Leben in einer Senioren-Wohngruppe ist die Selbstständigkeit jedes einzelnen Bewohners. Dieser sollte die alltäglichen Aufgaben seines Haushaltes weitestgehend alleine erledigen können, gleiches gilt für gemeinschaftliche Aktivitäten mit anderen Senioren.

Ist dies nicht mehr möglich und wird eine umfassende Pflege und Betreuung notwendig, ist die Unterbringung in einem Alten- oder Pflegeheim die wichtigste Alternative. In diesen Einrichtungen nimmt das Betreuungspersonal sämtliche Aufgaben des Alltags ab. Selbst bei einem guten Gemeinschaftssinn sollte dies nicht den anderen Bewohnern der Senioren-Wohngruppe auferlegt werden.

Im Falle einer geringen Pflegebedürftigkeit kann das Wohnen in einer eigenen, kleinen Wohnung jenseits einer Senioren-WG sinnvoll sein. Viele Senioren entscheiden sich für das WG-Modell, um Mietkosten einzusparen und vom genannten Zuschuss zu profitieren. Aus finanziellen Gründen kann es weiterhin möglich sein, sich eine eigene Wohnung jenseits einer Senioren-WG zu leisten.

Manche ältere Mitmenschen wünschen sich ein ruhiges Wohnumfeld und können sich nicht für das gesellige Konzept in einer Senioren-WG begeistern. Dies sollten Angehörige akzeptieren, sofern eine gewöhnliche Mietwohnung weiterhin finanzierbar ist. Trotzdem gilt: Vereinsamung und Isolation sind Probleme, unter denen Hunderttausende Senioren in Deutschland leiden. Hier kann die Wohngemeinschaft mit Gleichaltrigen einen wertvollen sozialen Impuls geben.

Die häufigsten Fragen

Das Konzept der Senioren-Wohngemeinschaft ist für alle älteren Mitmenschen ideal, die noch aktiv am Leben teilhaben können und wollen. Der Wunsch nach Geselligkeit und dem Austausch mit anderen Senioren sollte gegeben sein. Außerdem sollte die Pflegebedürftigkeit nicht so weit fortgeschritten sein, dass Aufgaben des Alltags nicht mehr regelmäßig bewältigt werden können.

Die von der WG benannte Präsenzkraft ist nicht für die individuelle Pflege der einzelnen Bewohner zuständig. Sie dient stattdessen als zentraler Ansprechpartner für die kleinen und großen Belange aller Bewohner. Wird zusätzlich eine Pflegekraft benötigt, ist weiterhin ein ambulanter Pflegedienst zu beauftragen. Dies ist mit der Situation in einer eigenen Wohnung des Rentners vergleichbar.

Eine fortschreitende Demenzerkrankung macht das Leben in einer klassischen Senioren-Wohngruppe nicht mehr möglich. Mit der Demenz-WG gibt es je nach Region und sozialem Träger jedoch spezielle Wohn- und Betreuungsangebote dieser Art. In dieser speziellen Wohnform steht anders als bei der Senioren-Wohngemeinschaft geschultes Pflegepersonal für alle Bewohner bereit. Diese kümmern sich 24 Stunden pro Tag um die Demenz-Kranken, was sich auch in den Kosten für Zimmer und Wohnungen in einer speziellen Demenz-WG widerspiegelt.

Für die aktive Suche bietet es sich an, Kontakt zu Wohlfahrtsverbänden oder dem Bürgerbüro der Stadt oder Gemeinde aufzunehmen. Auch immer mehr Wohnbaugesellschaften werben mit ihrem Angebot, spezielle Wohnangebote für Senioren umzusetzen. Natürlich helfen auch Online-Portale bei der Suche, wobei die Nachfrage nach Zimmer und Wohnungen je nach Region sehr groß ist. Wer als Senior das Wohnkonzept bevorzugt, sollte deshalb die Bereitschaft mitbringen, in eine andere Stadt oder Region zu ziehen.