für die häusliche Pflege Zuschüsse bis zu 4000 Euro
Der Patientenlifter – ein kraftsparendes und schonendes Hilfsmittel
Nicht mehr allein aufstehen können aufgrund einer Krankheit oder Behinderung: Das ist schwer für die betroffene Person selbst und auch für die, die helfen wollen. Denn das Umsetzen oder Umlagern kostet viel Kraft. Wie geht es vom Bett in den Rollstuhl, zur Toilette, in die Badewanne? Ein Patientenlift oder Patientenlifter erleichtert diese Arbeit – manche lassen sich sogar von der betroffenen Person selbst bedienen. Die Kosten werden in der Regel von Kranken- und Pflegekasse übernommen.
Patientenlifter gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen, sodass sich für jede Wohnung das passende Modell findet. Jeder Hersteller bietet außerdem eine Auswahl an Tragesystemen wie Tüchern, Gurten und Bügeln an. Viele Krankheiten oder Behinderungen sind mit Schmerzen verbunden.
Die betroffene Person wählt deshalb am besten selbst aus, welches System ihr für welchen Zweck am angenehmsten ist. Es lassen sich vier Gruppen von Patientenliftern unterscheiden:
- Mobile Pflegelifter, mit denen der Patient gehoben und auch ein Stück geschoben werden kann
- Aktiv- oder Umsetzlifter, eine fahrbare Aufstehhilfe
- Feststehende oder an der Wand fixierte Patientenlift-Modelle
- Deckenlifter, die auf einer Schiene fahren
Patientenlifter
- Eine große Hilfe bietet ein Patientenlifter bei der Umlagerung und beim Aufsetzen.
- Wenn Sie ein Rezept bei der Krankenkasse vorlegen, werden die Kosten übernommen.
- Denken Sie an die Kostenvoranschläge für eine Kostenübernahme.
Mobiler Hebelifter
Beim mobilen Patientenlift handelt es sich um ein Gestell mit Rollen, das mit einer Hebevorrichtung an einem Hubarm ausgestattet ist. Ist die pflegebedürftige Person angehoben, kann der Angehörige oder die Pflegekraft sie zum Ziel manövrieren und sanft darüber herunterlassen. Es gibt auch Modelle, die klappbar sind und mit auf Reisen genommen werden können.
Die meisten sind auf ein Gewicht von 130 bis 150 Kilogramm ausgelegt. Die Kosten beginnen bei 1000 Euro.
Für besonders schwergewichtige Personen gibt es mobile Hebeliftmodelle, die genau darauf ausgelegt sind. Das Gestell ist noch stabiler, sie haben einen stärkeren Motor und teilweise mehr Aufhängungspunkte. Solche Schwerlast-Patientenlifter heben problemlos weit mehr als 200 Kilogramm. Die Kosten beginnen bei 3000 Euro.
Umsetzlifter
Der Umsetzlifter, auch Aktiv- oder Aufstehlifter genannt, ist dem mobilen Hebelift sehr ähnlich, setzt aber voraus, dass die Person noch eine gewisse Körperspannung hat und mit Unterstützung selbst stehen kann. Um sie zum Rollstuhl oder zur Toilette zu bringen, werden die Füße auf einer Plattform am Lifter platziert.
Mithilfe eines Tuches wird die Person sanft vom Hebearm angehoben und darin stehend bis zum Ziel geschoben. Dort wird sie wieder abgesenkt. Da das Gesäß nicht gestützt werden muss, ist es etwas einfacher, das Tuch anzubringen und abzunehmen. Es gibt auch Liftmodelle, die sowohl als Aufsteh- als auch als Hebelift genutzt werden können. Die Kosten betragen etwa 3000 Euro.
Wandlifter
Wandlifter sind in der Wand befestigt, verfügen aber über einen schwenkbaren Hebearm. So können Personen aus dem Bett in den Rollstuhl gesetzt werden und umgekehrt. Nach ihrem häufigsten Einsatzort heißen sie deshalb auch Bettenlift. Sie werden außerdem oft im Bad neben der Toilette oder der Badewanne angebracht. Voraussetzung ist, dass die Wand ausreichend tragfähig ist.
Dabei muss nicht immer das komplette Gerät neu gekauft werden: Die Hebearme können auch leicht von einer Wand abgenommen und auf die Basiskonstruktion im anderen Raum gesetzt werden. Nach der Benutzung wird der Arm seitlich weggeklappt und stört nicht weiter. Wandlifter sind deshalb platzsparend und auch für kleine Wohnungen geeignet. Sie sind in der Regel auf 140 bis 160 Kilogramm ausgelegt. Die Kosten beginnen bei 3000 Euro.
Stand- oder Klemmlifter
Der Standlifter besteht aus einer Teleskopstange, die zwischen Boden und Decke eingeklemmt wird, und einem daran befestigten Hebearm. Es ist somit kein Eingriff in die Bausubstanz notwendig, aber Decke und Boden müssen ausreichend stabil sein.
In einem kleinen Bad kann er so platziert werden, dass damit Toilette, Badewanne und Rollstuhl erreicht werden.
Der Standlifter kann auch leicht abgebaut und an anderen Orten der Wohnung aufgestellt werden. Für Altbauwohnungen mit besonders hohen Decken gibt es Sondergrößen. Er ist geeignet für Personen bis 130 Kilogramm, die Kosten beginnen bei 3000 Euro.
Deckenlifter
Der Deckenlifter hängt an einer Schiene an der Decke. Über diese Schiene kann die pflegebedürftige Person überall dorthin fahren oder gefahren werden, wohin die Schiene verlegt ist. Wenn die Person noch gelenkig genug ist, das Tragesystem selbst anzulegen, kann sie dies sogar selbstständig tun und den Lift mithilfe der Fernbedienung bewegen. Ist bei der Planung oder beim Umbau einer Wohnung ein durchgehendes Schienensystem bedacht worden, ermöglicht dies einer gehbehinderten Person große Selbstständigkeit. Es ist aber auch eine große Hilfe für pflegende Angehörige oder Pflegekräfte.
Ist ein durchgehendes Schienensystem nicht möglich, kann der Lift von einer Helferperson ausgehängt und an anderer Stelle wieder eingehängt werden. Es können also sowohl im Schlafzimmer als auch im Bad Schienen angebracht werden, es wird aber nur ein Lift benötigt. Voraussetzung für die Montage eines Deckenlifters ist eine stabile Decke. Die Geräte sind auf bis zu 180 Kilogramm ausgelegt. Die Kosten sind abhängig von der verlegten Schienenstrecke und beginnen bei 4000 Euro.
Kostenübernahme durch Kranken- und Pflegekasse
Der Patientenlifter gleicht die Folgen von Krankheit oder Behinderung aus, er ist aber auch ein Hilfsmittel zur Pflege. Damit sind sowohl Krankenkasse als auch Pflegekasse dafür zuständig und teilen sich in der Regel den Betrag. Voraussetzung für die Kostenübernahme ist ein Rezept des Arztes, das den Bedarf bescheinigt.
Fragen Sie vorab, ob Ihre Kranken- oder Pflegekasse mit bestimmten Sanitätshäusern kooperiert – es kann sein, dass sie an diese gebunden sind. Im Normalfall wird die gesamte Summe übernommen, es muss nur die gesetzliche Zuzahlung von 10 Euro geleistet werden.
Die häufigsten Fragen
Ein Patientenlift ist hilfreich in allen Situationen, in denen eine Person sich nicht mehr allein vom Bett in den Rollstuhl, auf die Toilette oder in die Badewanne bewegen kann. Pflegende Angehörige und professionelle Pflegekräfte kommen dabei schnell an ihre körperlichen Grenzen. Es besteht damit für beide Seiten ein Verletzungsrisiko. Mit dem Patientenlift kann die pflegebedürftige Person auf schonende Weise transportiert werden.
Zum Basismodell, dem Gestell mit Hebearm oder dem von der Decke herabhängenden Lift, kann unterschiedliches Zubehör gewählt werden: Tücher, Gurte oder Bügel. Damit kann dem unterschiedlichen Hilfebedarf Rechnung getragen werden, aber auch verschiedenen Zwecken wie Toilettengang oder Nutzung der Badewanne.
Wenn der Bedarf durch ein Rezept nachgewiesen ist, können Sie einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen. In der Regel teilen sich Kranken- und Pflegekasse die Kosten und der Versicherte muss nur 10 Euro dazu zahlen.